DER FILM
Ob mit 19 oder mit 90 Jahren, die Liebe ist ein seltsames Spiel und immer eine unglaubliche Erfahrung. Für Esther (89), Anneliese (91), Ruth (83) und Ulla (71) ein Grund, die Liebe in ihrem Leben zu erkunden. Und zwar in Vergangenheit und Gegenwart. Sie konfrontieren sich dabei ebenso mit den schönen Erinnerungen wie mit den schmerzlichen. Sie lassen die Freuden ihres zurückliegenden Lebens, aber auch Krieg, Krankheit und Tod Revue passieren. Auch in der Gegenwart gehören sie keineswegs zum alten Eisen.

Parallel zum Entstehen unserer Produktion "Ein Haufen Liebe" erkundet der Film welche Rolle Männer im Leben der Frauen gespielt haben und bis heute spielen. Warum ist die eine Partnerschaft gelungen, eine andere gescheitert? Wie unterscheidet sich ihr Leben heute von der Zeit, in der sie noch jung waren? Hat es für sie jemals den „Richtigen“ gegeben? Der Film begleitet den Probenprozess, in dem dreizehn Laienschauspielerinnen einen Teil ihrer Liebesgeschichte in das Theaterstück einarbeiten, und beleuchtet das Leben vier ausgewählter Frauen. Die inzwischen jahrelange Beziehung zu den Protagonistinnen ermöglicht Gespräche, die einen tiefen Einblick in ihre Gefühlswelten gewähren. Der Film zeigt den Alltag der Frauen beim Zeichnen, Nüsse knacken, Yoga oder Kuchen backen. Dabei entstehen einfühlsame Frauenporträts. Die Protagonistinnen erzählen nach und nach ihre eigenen Geschichten über Erwartungen an die Liebe, verpasste Momente, Seitensprünge und innere Feuerwerke.

EIN HAUFEN LIEBE ist ein Setzkasten der Erinnerung und ein Kaleidoskop der Gegenwart im Alter, der sich durch seine erstaunliche Nähe zu den porträtierten Frauen auszeichnet. Aus Brüchen und Chaos entsteht fortwährend eine Neuordnung der Schönheit. Es ist ein lebendiges Portrait von vier hochbetagten Frauen, die immer wieder zeigen, dass es nie zu spät ist, etwas Neues zu lernen und sich neuen Herausforderungen zu stellen.

DIE FRAUEN
Esther, die nie eine Partnerschaft erfahren hat und Liebe nur aus ihrer Vorstellung kennt. Anneliese, die sich nach 30 lieblosen Jahren Ehe scheiden ließ und mutig ihr „zweites“ Leben begann. Ruth, die von ihrem geliebten Mann für eine jüngere Frau verlassen wurde und den Glauben an die Liebe verlor. Ulla, der Ähnliches wiederfuhr wie Ruth, die sich jedoch trotz allem Hals über Kopf neu verliebte und seit über 25 Jahren eine glückliche Ehe führt.

DIE INITIATORIN
Alina Cyranek absolvierte den Doppel-Master in Medienkunst an der Bauhaus-Universität Weimar und der Tongji University Shanghai mit dem Schwerpunkt Dokumentarfilm. Ihre Arbeiten werden grenzüberschreitend sowohl auf internationalen Filmfestivals als auch bei Kunstausstellungen gezeigt und wurden mehrfach ausgezeichnet. Sie realisiert u.a. Filme, in denen Themen wie Vergänglichkeit oder Erneuerung in einem zeitgenössischen Kontext mit den Neuen Medien und sozialem Wandel verwoben werden. Dabei bedient sie sich unterschiedlicher Medienformate und Gestaltungselemente. Alina ist Mitglied bei der AG DOK, bei WIFT (Women in Film and Television) sowie beim Filmverband Sachsen, wo sie zudem im Vorstand tätig ist. Sie lebt und arbeitet in Leipzig.

DAS LIEBE GELD
Dieser Film wurde bisher ohne jegliche Fördergelder oder Sponsoren realisiert. Er ist am Entstehen, weil so viele Menschen seit sehr langer Zeit an ihn glauben. Er lebt von Solidarität, Leidenschaft und natürlich - von der Liebe! Der Film ist zu 80% abgedreht, die Cutterin Claudia Nagel sichtet bereits, die Musiker von MAMARO stimmen schon ihre Instrumente, die Animatoren Alice von Gwinner und Uli Seis spitzen ihre Stifte. Sie alle haben sich bereit erklärt, ein Teil des Films zu sein. Unentgeltlich. Ich möchte jedoch jedem von ihnen wenigstens eine kleine Aufwandsentschädigung geben und ihnen auch so meine Wertschätzung zeigen. Denn um einen guten Film zu machen braucht es Kompetenz, einen starken Willen und viel – verdammt viel – Arbeitszeit.

Deshalb lief eine Crowdfunding-Aktion, die erfolgreich war, und wir freuen uns heute schon auf den fertigen Film!!!